Language Awareness
Unter Language Awareness versteht man einen mehrdimensionalen, ganzheitlichen Sprachbegriff, der Sprache nicht nur auf grammatisches Wissen und ihren Wortschatz reduziert (Gürsoy, 2010). An Stelle einer einseitigen Definition wird Language Awareness charakterisiert durch verschiedene Ebenen (James & Garrett, 1991; Luchtenberg, 2014):
-
Affektive Ebene: Die Einstellung gegenüber der Sprache im Allgemeinen sowie die Vermittlung einer positiven Einstellung zu Mehrsprachigkeit im Besonderen.
-
Soziale Ebene: Die Toleranz und Wertschätzung gegenüber anderen Sprachen, im DaZ-Unterricht vor allem der Muttersprache der Lernenden.
-
Kognitive Ebene: Die Schulung der Schülerinnen und Schüler im Umgang mit grammatikalischen Regeln, aber auch Mustern und Strukturen der Sprache sowie der Förderung metasprachlichen Wissens.
-
Machtebene: Die Sensibilität dafür, dass Sprache auch manipulativ genutzt werden kann, um Macht auszuüben sowie missbräuchlicher Gebrauch von Sprache etwa in Werbung und Medien.
Konkrete Beispiele für die Integration des Language Awareness Konzepts in den Mathematik-, Biologie-, und Sportunterricht sowie in in Deutsch und sozialwissenschaftlichen Fächern in der Sekundarstufe II gibt Gürsoy (2010).
Literatur
- Gürsoy, E. (2010). Language Awareness und Mehrsprachigkeit. In Kompetenzzentrum ProDaZ. Abgerufen von http://www.uni-due.de/imperia/md/content/prodaz/la.pdf
- James, C., & Garrett, P. (1991). Language Awareness in the Classroom. London/New York: Longman.
- Luchtenberg, S. (2014). Language Awareness. In B. Ahrenholz & I. Oomen-Welke (Hrsg.), Deutsch als Zweitsprache (3. Aufl., S. 107–117). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.