Grammatikalische und syntaktische Hinweise
Einführung von Nomen
Nomen immer sofort mit dem Artikel einführen! Dabei Genus unterscheiden durch:
Farbe
- der Hund - ein Hund
- die Katze - eine Katze
- das Pferd - ein Pferd
Anhängen der Artikelendung (für GS weniger geeignet)
- Hund, -r
- Katze, -e
- Pferd, -s
Eine einheitliche Regelung in der Schule ist hier sehr wichtig! Allgemein bevorzugt ist die farbliche Unterscheidung, die jedoch manchmal irritieren kann, gerade beim Erlernen der Farben, z. B. der Baum ist grün.
Einführung von Verben
Beachten, dass es in der deutschen Sprache Verben mit unterschiedlich starker Beugung gibt!
-
Zuerst Verben mit einfacher Beugung einführen:
sagen, malen, spielen,... -
Nicht sofort alle Personalformen, sondern zwei bis drei!
Ich sage
Er/Sie/Es sagt. bzw.
Wir sagen. -
Allmählich die anderen Personalformen ergänzen!
-
Die Beugung von Verben in ihrer Schwierigkeit allmählich steigern
laufen:
Ich laufe.
Er/Sie/Es läuft.
helfen:
Ich helfe.
Er/Sie/Es hilft. -
Die verschiedenen Zeitformen genauso sukzessive nach Schwierigkeitsgrad einführen:
sagen: Ich sage/er sagt - (sagte) |
- habe gesagt |
messen: Ich messe/er misst - (maß) .... |
- habe gemessen |
helfen: Ich helfe/er hilft - (half) |
- habe geholfen |
sprechen: Ich spreche/er spricht - (sprach) |
- habe gesprochen |
Beachten Sie: Das Präteritum hat in Süddeutschland als Vergangenheitsform keine Priorität. Sie sollten es deshalb zum Verstehen von Lesetexten erst später, etwa im 2. Lernjahr, einführen.
Trennbare Verben
Diese Klammerform, die in der deutschen Sprache häufig vorkommt, bereitet den Sprachlernern Probleme, da sie diese aus ihrer Muttersprache nicht kennen.
-
abschreiben / einkaufen / ...
Ich schreibe ab > Ich schreibe den Text in der Schule ab. -
aufmachen
Ich mache auf > Ich mache den Schrank im Klassenzimmer auf.
Übrigens mit ein Grund, warum wir Deutschen uns nicht „ins Wort fallen“! Wie erfahren erst am Ende des Satzes die tatsächliche Aussage!
Ich mache den Schrank auf.
Ich mache den Schrank zu.
Ich mache den Schrank sauber.
Perfekt:
Ich habe den Schrank aufgemacht.
Trennbar sind Verben mit folgenden Präfixen: ab-, an-, auf-, aus-, bei-, ein-, los-, mit-, nach-, her-, hin-, vor-, weg-, zu-, zurück-
Nicht trennbar sind Verben mit folgenden Präfixen: be-, emp-, ent-, er-, ge-, miss-, ver-, zer-;
z.B.: verbessern
Ich verbessere > Ich habe verbessert.
Hier entfällt die Silbe -ge- im Partizip!
Der Satzbau
Sequenz: |
Beispiel |
|
Einwortsatz |
Katze |
|
Kanonische Wortstellung: Subjekt-Prädikat-Objekt |
Ich füttere die Katze. |
|
Adverb-Vorausstellung (Da, Dann, Und, Wann) |
Dann ich füttere die Katze. |
|
Verbtrennung (… muss … machen) |
Dann ich muss die Katze füttern. |
|
Inversion (…hat sie …) (Prädikat ist jetzt an 2.Stelle) |
Dann muss ich die Katze füttern. |
|
Verbstellung im Nebensatz |
Ich füttere…, weil sie Hunger hat. |
Keine dieser Sequenzen kann übersprungen werden! Erst wenn eine gefestigt ist, zur nächsten gehen!
Bei der Einführung des Dativs (und später des Genitivs) gibt es für die Sprachlerner die große Überraschung: Aus "die" wird "der"! Das führt oft zu großen Irritationen.
Beispiel:
die Katze > Ich gebe der Katze Futter.
die Katze > Die Augen der Katze.
Die Endungen der Adjektive
-
mit dem bestimmten Artikel:
m | n | f | Pl | |
Nominativ | e | e | e | en |
Akkusativ | en | e | e | en |
Dativ | en | en | en | en |
Genitiv | en | en | en | en |
-
mit dem unbestimmten Artikel „ein“ – Die Artikelendung wird jetzt an das Adjektiv angehängt! (später!):
m | n | f | Pl | |
Nominativ | er | es | e | e |
Akkusativ | en | es | e | e |
Dativ | en | en | en | en |
Genitiv | en | en | en | er |
-
Adjektivendungen ohne Artikel (viel später!):
m | n | f | Pl | |
Nominativ | er | es | e | e |
Akkusativ | en | es | e | e |
Dativ | em | em | er | en |
Genitiv | en | en | er | er |
Deiktische Wörter
weisen auf etwas vorher Gesagtes hin, d. h. wir müssen den Inhalt des vorher Gesagten verstanden haben um auch die Bedeutung des deiktischen Wortes zu verstehen. Wir verwenden diese Wörter sehr häufig (unbewusst) und beachten nicht, dass ein Sprachlerner diese nicht versteht. Besser durch ausführlichere Erklärungen ersetzen! Beispiele für deiktische Wörter:
- die Personalpronomen
- da, jetzt damals, dann,
- hier, dort, …
- dieser, jener, das, …
- davon, damit, …
- (und) so …
Beispiel der unterschiedlichen Bedeutung eines deiktischen Wortes:
> Max hat ein Eis gegessen. Das hat ihm gut geschmeckt.
> Max hat sich ein Eis gekauft und es gegessen. Das hat insgesamt zehn Minuten
gedauert.
> Max ist in ein Café gegangen. Das hat ihn Überwindung gekostet.
Diese Wörter durch „ausführlichere“ Umschreibung ersetzen, auch wenn es sich für uns sprachlich nicht so gut anhört
>> Das Eis hat ihm gut geschmeckt.
>> Das Kaufen und Essen hat ... gedauert. >> Das Hineingehen hat ... gekostet.
Fehler
- sehen, was die Schüler noch nicht können, sondern was sie schon können!
- Fehler als Anlass sehen, welche Lerninhalte notwendig sind.
- Nicht ich gebe die Inhalte vor, sondern die Bedürfnisse der Schüler zeigen mir, was ich als Nächstes plane.
Korrektur
Bei der mündlichen Kommunikation nicht sofort jeden Fehler korrigieren; das hemmt den Sprachfluss und nimmt die Sprechfreude.
- Den Fehler im Gespräch, in einer Antwort berichtigen
- Auch bei der schriftlichen Korrektur „sorgfältig“ vorgehen!
- Nicht die Schreibfreude durch penibles Korrigieren nehmen. Lieber in freie Zeile richtig dazu schreiben.